Wer wir sind

 

Bantabaa ist Mandinka, eine westafrikanische Sprache und heißt Treffpunkt.  Das Bantabaa Community Projekt begann 2015 als Treffpunkt für Geflüchtete rund um den Görlitzer Park in Berlin Kreuzberg .

 

 

 

Alles begann mit dem Görlitzer Park

 

Seit vielen Jahren verkaufen zahlreiche Geflüchtete vor allem aus Westafrika Drogen im Görlitzer Park. Die Anzahl hat in den vergangenen Jahren noch erheblich zugenommen. Aber nicht nur Drogendealer sind im Park. Der Görli, wie ihn die Anwohner liebevoll nennen, ist zum Treffpunkt der vielen Geflüchteten aus Westafrika geworden. Die vielen unterschiedlichen Nutzerinteressen führten zu erheblichen Konflikten. Neben dem Drogenhandel sorgten auch die vielen Touristen, Kriminalität, Müll, Partys und Lärm für zunehmenden Unmut in der Nachbarschaft. Der Berliner Senat bemühte sich vergeblich, den Drogenhandel mit Polizeieinsätzen einzudämmen. Der Bezirk brachte Coffee Shops nach holländischem Vorbild ins Spiel.

 

Obwohl die Geflüchteten im Zentrum der Diskussionen um den Görlitzer Park stehen, wurde das Problem fast ausschließlich unter dem Aspekt des Drogenhandels diskutiert. Die persönliche und soziale Situation der jungen Westafrikaner hingegen wurde von den Medien, der Politik und vielen Anwohnern weitgehend ignoriert. Dabei wird vor allem verkannt, dass den Geflüchteten der Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt verwehrt ist und sie daher für sich keine Alternativen zum Drogenhandel sehen. Aufgrund der europäischen Asylregeln haben viele der über Italien nach Europa gelangten Geflüchteten ("Lampedusa-Flüchtlinge“) langfristige Aufenthalts- und damit Arbeitsrechte ausschließlich in Italien. Dort gibt es aber weder Arbeit noch Sozialhilfe. Das reiche Deutschland fühlt sich nicht verantwortlich. "Lampedusa-Flüchtlinge" sind daher hier von jeder staatlichen Flüchtlingshilfe ausgeschlossen. Aber auch Geflüchteten, die in Deutschland geduldet sind, fehlt es sehr häufig an Bildung und Ausbildung für einen Job sowie an Wissen, wo sie Hilfe bekommen können.

Die Bantabaa Community ist aus der Nachbarschaft heraus entstanden. Anwohner/innen wollten den Geflüchteten aus dem Görli dort helfen, wo Europa versagt – typisch Kreuzberg eben. 

 

Bantabaa hilft dort, wo keiner zuständig ist

 

Die Bantabaa Community hat in dem Vereinsraum in der Falckensteinstraße einen Rückzugsort geschaffen. Dort fanden Sprach-, Alphabetisierungs- und Mathematikkurse statt, wir haben Wohngemeinschaften gegründet, bieten Rechtsberatung und vermitteln medizinische Versorgung. Viele Helferinnen und Helfer haben ein offenes Ohr und unterstützen bei dem täglichen Kampf im Behördendschungel. Wöchentlich findet das Community Dinner statt. Die Geflüchteten kochen gemeinsam mit Nachbarn und Unterstützern. Bei schönem Wetter tafeln wir an langen Tischen vor dem Suppenbistro in der Wrangelstraße 82 oder grillen im Görli. So entstehen Kontakte und Freundschaften zwischen Nachbarn, Besuchern, Touristen und Geflüchteten. Und wir schaffen eine Öffentlichkeit für die spezifischen Probleme der "Lampedusa-Flüchtlinge". Wir wollen die Geflüchteten auf Augenhöhe treffen, ihre Geschichten hören und ihnen helfen, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen - hier oder in ihrer Heimat. 

 

Unsere Ziele sind Ausbildung und Arbeit – Die Bantabaa Food Dealer

 

Für den Staat gibt es in Deutschland keine "Lampedusa-Flüchtlinge". Für ein Problem, das es nicht gibt, braucht man auch keine Lösung – so einfach ist es. Wir sehen das anders. Die Menschen leben mit all ihrer Not direkt vor unserer Haustür.

 

Unser Ziel ist es, Geflüchteten eine Perspektive zu bieten, die ihnen ein würdevolles Leben ermöglicht. Dazu gehört Ausbildung und Arbeit. Wir wollen eine Alternative zum Drogenhandel schaffen und verhindern, dass Neuankömmlinge im Park stranden.

 

Wichtiger Bestandteil unseres Vereins ist daher die Bantabaa Academy. Mit diesem Qualifizierungsprogramm vermitteln wir Grundkenntnisse in der Gastronomie, um die Teilnehmer – die Bantabaa Food Dealer -  auf ein Praktikum, eine Ausbildung oder eine Anstellung vorzubereiten. Parallel zu der gemeinnützigen Tätigkeit der Bantabaa Community haben wir ein Sozialunternehmen gegründet, die Bantabaa Kitchen. Mit einem Cateringbetrieb, einem Suppenbistro und mit einem Lieferservice für Suppen und Eintöpfe schaffen wir Arbeits- und Ausbildungsplätze für die Bantabaa Food Dealer in der Küche und im Verkauf und hoffen auf diese Weise, langfristig die Bantabaa Community finanzieren zu können.

 

Als privat finanzierter Verein können wir jedoch kein umfassendes Aussteigerprogramm auflegen, sondern der Politik nur Lösungsmöglichkeiten vorleben. Wir wollen, dass die Menschen, die hier leben, eine Chance erhalten, unabhängig vom rechtlichen Status.

 

Inzwischen haben wir das Projekt beendet und kooperieren mit anderen Anbietern. Aber wir haben eine große Lücke hinterlassen und wünschen uns, dass andere unsere Idee aufnehmen.

 

Und zuletzt: Ist der Weg zurück eine Alternative?

 

Kein Mensch begibt sich ohne Grund auf die gefährliche Reise nach Europa. Selbst wenn der politische Wandel in Ländern wie in Gambia theoretisch eine Rückkehr möglich erscheinen lässt, so muss berücksichtigt werden, dass die jungen Männer das Überleben weit verzweigter Familien sichern. Sie schicken Geld und Hoffnung in die Heimat. Sie können nicht einfach zurück, auch wenn viele großes Heimweh haben. 

 

Die Programme der Regierung reichen bei weitem nicht aus, damit die Rückkehr in das Herkunftsland für Geflüchtete eine echte Alternative darstellen könnte. Was Geflüchtete benötigen, sind beispielsweise eine Ausbildung hier in Deutschland und Startkapital für eine eigene Unternehmung vor Ort. Auch dafür setzen wir uns ein. 



Kontakt 

Bantabaa e.V.

Falckensteinstr. 17

10997 Berlin

 

contactus@bantabaa.de

 

 

Sitz des Vereins: Berlin 

Amtsgericht Charlottenburg, Nr. VR 34348 B

Vorstand

Luisa  Busemann

Brigitta Varadinek 

Tessa Ludolph

 

Spendenkonto 

Bantabaa e.V. 

IBAN DE02430609671183012200

BIC GENODEM1GLS

 



Die bantabaa Projekte: bantabaa Academy, Community Dinner, Deutschkurse, Mathekurse sowie die Rechtsberatung werden  gefördert durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen. Zweck der Förderung durch das Projekt „Freiwilliges Engagement In Nachbarschaften (FEIN)“ ist die Unterstützung von Aktivitäten und Initiativen von Bürgerinnen und Bürgern zur Verbesserung der öffentlichen Infrastruktur und zur Stärkung des Gemeinwesens.